„Ein Passivhaus ist ein Gebäude, in welchem die thermische Behaglichkeit (ISO 7730) allein durch Nachheizen oder Nachkühlen des Frischluftvolumenstroms, der für ausreichende Luftqualität (DIN 1946) erforderlich ist, gewährleistet werden kann – ohne dazu zusätzlich Umluft zu verwenden.“

Die Wärmeverluste werden beim Passivhaus derart stark verringert, dass eine separate Heizung gar nicht erforderlich ist. Die Bezeichnung Passivhaus kommt daher, da es kein aktives Heizsystem (und auch keine Klimaanlage) braucht.
Eine noch erforderliche kleine „Restheizung“ wird zu großen Teilen aus Wärmegewinnen durch Sonneneinstrahlung, der Abwärme von Personen und technischen Geräten gedeckt. Der verbleibende Heizenergiebedarf kann durch eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Zuluftnachheizung erfolgen. Das Ergebnis ist ein hoher Wohnkomfort gekoppelt mit einem niedrigen Energieverbrauch. Die Bauweise ist nicht auf bestimmte Gebäudetypen beschränkt, es gibt z.B. auch Umbauten und Sanierungen, bei denen der Passivhausstandard erreicht wurde.
Die bedeutendste Einsparung im Vergleich zum konventionellen Wohnungsbau wird beim Heizenergiebedarf mit höchstens 15 kWh/(m²a) erzielt. Dies entspricht umgerechnet etwa 1,5 Liter Heizöl pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr.
Energieverbrauch verschiedener Bauweisen
Jahresheizwärmebedarf ≤ 15 kWh/(m²a)
Heizlast ≤ 10 W/m²
Luftdichtigkeit n50 ≤ 0,60/h
Primärenergiebedarf ≤ 120 kWh/(m²a) (inkl. aller elektrischen Verbraucher)